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Bayerns Filmministerin Gerlach kritisiert Filmfestival-Förderung von Kulturstaatsministerin Roth / „Vielfalt der Festivals fördern“
17. Februar 2023
Bayerns Digital- und Filmministerin Judith Gerlach kritisiert die Einseitigkeit der Filmfestival-Förderung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Gerlach begrüßt zwar ausdrücklich die Aufstockung der Mittel für die Berlinale. Die anderen Filmfeste in Deutschland dürften aber trotzdem nicht vernachlässigt werden. Wer die Vielfalt unserer Filmbranche unterstützen wolle, müsse auch die Vielfalt der deutschen Filmfestivals fördern. Die Förderung der Berlinale wurde dieses Jahr von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien um 2,2 Millionen Euro auf insgesamt 10,7 Millionen Euro erhöht. Das Münchner Filmfest erhält dagegen gar keine Fördermittel des Bundes.
Gerlach erklärt: „Es gibt in Deutschland über 400 zum Teil großartige Filmfestivals. Das Münchner Filmfest beispielsweise hat sich zu einem internationalen Festival-Highlight entwickelt, erhält aber im Gegensatz zur Berlinale keinen Cent vom Bund. Es sollte auch im Interesse der Bundesregierung sein, in ganz Deutschland die Strahlkraft der Filmfestivals zu unterstützen. Dass Bayern als wichtiger Filmstandort hier nachlässig behandelt wird, ist wenig verständlich. Der Bund muss hier die Vielfalt der Festivals fördern.“
Dieser Forderung verleiht die bayerische Filmministerin auch mit einem gemeinsamen Brief mit Münchens 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden an Kulturstaatsministerin Claudia Roth nochmal Nachdruck. Darin heißt es: „Mit zusätzlichen Bundesmitteln könnte das Filmfest als Publikumsfestival und als internationale Plattform für den deutschen Film deutlich an Bedeutung gewinnen, was letztlich einen großen Beitrag für den gesamten Filmstandort Deutschland darstellen würde.“
Gleichzeitig forderte Gerlach ein richtungsweisendes Zukunftskonzept für die deutsche Filmförderung: „Damit die deutsche Filmwirtschaft auf dem internationalen Markt auch in Zukunft wettbewerbsfähig ist, brauchen wir klare Zusagen gerade für die Produktionswirtschaft. Deshalb wäre es wichtig, wenn der Bund hier endlich mutig voranschreiten würde. Die Zeit der Prüfungen ist vorbei.“
Konkret fordert Gerlach, dass bei der vom Bund in Aussicht gestellten Investitionsverpflichtung für Streaming-Dienstleister in deutsche Produktionen feste Anteile an kleinere und unabhängige Produzenten fließen müssen. Gleichzeitig plädiert sie für klare Regelungen hinsichtlich der Rechtesituation. Bei einem steuerlichen Anreizmodell müsse besonderes Augenmerk auf klare und mittelstandsfreundliche Regelungen gelegt werden.
Pressemitteilung
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HERAUSGEBER
Bayerisches Staatsministerium für Digitales