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Digitalminister zur Vorstellung von Musks KI-Chatbot Grok-3 // Dr. Mehring: „Deutschland braucht Strategie für KI!“

18. Februar 2025

„Beängstigend intelligent“: So hatte US-Unternehmer Elon Musk die neuen Versionen des Chatbot Grok seiner Softwarefirma xAI beschrieben. Heute um 5.00 Uhr deutscher Zeit wurde die Modellfamilie Grok-3 vorgestellt.

Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring, sagt zu den aktuellen Entwicklungen: „xAI führt uns in Europa einmal mehr vor Augen, was Geschwindigkeit heißt: Um den Chatbot Grok-3 zu entwickeln, hat das Unternehmen den Supercomputer Colossus für das Training der KI errichtet. Dieses Rechenzentrum verfügte zum Start im vergangenen Jahr bereits über 100.000 modernste KI-Chips – inzwischen sind es schon 200.000. Die Bauzeit im Bundesstaat Tennessee betrug gerade einmal vier Monate. Nach dieser Zeit ist hierzulande oft noch nicht einmal der Eingangsstempel auf dem Bauantrag oder gerade erst ein Haselmausgutachten beauftragt worden.

Egal, ob die hohen Erwartungen an die Grok-Modellfamilie am Ende tatsächlich Realität werden, steht heute schon fest: Diese rasanten Entwicklungen müssen uns in Europa aufrütteln. Immerhin liegt der Unternehmenswert von xAI schon jetzt bei ca. 45 Milliarden. Das ist die Liga von Unternehmen wie adidas oder BASF - und deutlich mehr als etwa die Deutsche Bank. Kurzum: Der Sound der Zukunft spielt in der Digitalwirtschaft und bei Zukunftstechnologien wie KI. Für neues Wachstum braucht auch unser Land neue Ideen auf neuen Märkten. Wenn wir uns ein Mindestmaß an technischer Souveränität erhalten wollen und Deutschlands zukünftiger Wohlstand nicht zwischen Asien und den USA zerrieben werden soll, braucht unser Land daher eine Strategie für KI. Das impliziert auch, dass wir klare Ziele benennen: Ich will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir in zehn Jahren zehn Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 100 Milliarden an einer einheitlichen europäischen Tech-Börse gelistet haben“, so Mehring, der bereits erste Elemente einer KI-Strategie in die öffentliche Diskussion eingebracht hat.

Eine souveräne Produktionskette für KI- und Quanten-Chips in Europa
Eine zentrale Abhängigkeit sieht der Minister heute bei modernen KI-Chips, die im Zentrum von Projekten wie dem Supercomputer Colossus oder „Stargate“ stehen. Um hier mitzuhalten, will Mehring wesentliche Teile der Wertschöpfungskette für die fortschrittlichsten KI- und Quanten-Chips in Europa etablieren: „Solange wir in Europa nicht in der Lage sind, hochperformante Chips zu designen und herzustellen, können wir nicht digital souverän sein. Es gibt erhebliche wirtschaftliche Chancen, gerade im Design-Bereich, von zukünftigen Trends zu profitieren, ohne bereits verlorenen Geschäftsfeldern hinterherzurennen.“ Mehring gibt zusätzlich zu bedenken, dass für eine wirtschaftlich tragfähige Produktionskette für KI-Chips in der EU die geballte Nachfrage nach fortschrittlichen Chips durch europäische Unternehmen und Startups eine Grundbedingung ist.

 Regulierungsmoratorium und „KI-Strompreis“ für bessere Rahmenbedingungen
Zudem schlägt Mehring ein Moratorium im Hinblick auf EU-Vorschriften für den digitalen Raum vor. Es bedürfe einer „Phase der gesetzgeberischen Konsolidierung und Homogenisierung“, so der Minister. Geht es nach Mehring, soll es vorerst nur noch eine goldene Regel geben: Keine neuen Beschränkungen mehr, bevor sämtliche bestehenden Vorschriften miteinander in Einklang gebracht und europaweit vereinheitlicht worden sind. Dafür solle sich eine kommende Bundesregierung als größter Zahler der EU umgehend und mit Nachdruck einsetzen und notfalls einen nationalen Sonderweg einschlagen, findet der Minister. Denn: „Ein zweites DSGVO-Fiasko können wir uns bei KI nicht leisten“, so Mehring.

Außerdem plädiert Bayerns Digitalminister für einen international wettbewerbsfähigen „KI-Strompreis“ für den Betrieb moderner Rechenzentren, die bestimmte Bedingungen in puncto Nachhaltigkeit erfüllen. Mehring: „Leistungsfähige KI-Rechenzentren sind die Fabriken der Zukunft. Sie müssen auch in Europa stehen und von hier aus konkurrenzfähig betrieben werden können, wenn wir uns ein Mindestmaß an digitaler Souveränität erhalten wollen“, so der Minister.