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Gerlach stellt Zukunftsprojekte vor: BayernApp, Unternehmenskonto, B.Digital / Digitale Kommunikation mit Freistaat wird mobil

11. November 2020

In Zukunft sollen die Bürgerinnen und Bürger in Bayern auch mobil mit dem Freistaat kommunizieren können. Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach stellte bei einer virtuellen Pressekonferenz anlässlich des Starts ins dritte Jahr des Digitalministeriums den Prototyp der neuen BayernApp vor. Sie soll Anfang 2021 an den Start gehen und Informationen über 2.500 staatliche und kommunale Verwaltungsleistungen ermöglichen. Konkret soll es dann etwa möglich sein, sich zentral über diese eine App über einen Antrag auf Landespflegegeld oder eine Wohnsitzummeldung zu informieren und den zugehörigen Online-Antrag zu starten. Gerlach betonte: „Vom Onlinebanking bis zum Friseurtermin – die Menschen nutzen dafür zunehmend selbstverständlich ihr Handy. Das soll auch mit dem Staat funktionieren: Die neue BayernApp wird es ganz einfach machen, sich gleich von unterwegs über eine bestimmte staatliche oder kommunale Leistung zu informieren und – sofern es die jeweilige Kommune anbietet – auch gleich den passenden Online-Antrag zu starten. Außerdem bietet die App verschiedene News-Feeds und eine interaktive Karte mit frei zugänglichen BayernWLAN-Standorten.“

Neben der BayernApp präsentierte Gerlach weitere digitale Zukunftsprojekte. Ein Schwerpunkt des Ministeriums wird in den nächsten Monaten die digitale Teilhabe sein. Dabei soll der Zugang zu digitalen Angeboten des Freistaats weiter erleichtert werden. So wird etwa ein neu geschaffenes Unternehmenskonto auf Basis des aus der Steuerverwaltung bewährten ELSTER-Verfahrens in den Pilotbetrieb gehen. Um Online-Angebote zunehmend barrierefrei zu gestalten, sind ein Hackathon und eine Fortbildung für Mitarbeiter öffentlicher Behörden geplant. Außerdem wird im Frühjahr erstmals der neue Digitalpreis B.Digital verliehen. Damit werden Menschen ausgezeichnet, die sich besonders um die digitale Teilhabe verdient gemacht haben. Gerlach betonte: „Digitale Teilhabe hat gerade in Zeiten der Corona-Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen. Wir müssen dafür sorgen, dass angesichts der stetig zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft jeder mit seinen jeweiligen Bedürfnissen ernstgenommen wird. Es ist deshalb wichtig, digitale Hürden weiter abzubauen, etwa indem Websites auch für sehbehinderte Menschen nutzbar gemacht werden. Digitale Teilhabe ist eine der wichtigsten sozialen Herausforderungen der Zukunft.“

Im Fokus der Ministerin steht für das nächste Jahr weiterhin die Aufgabe, moderne Technologien konkret für Menschen, Unternehmen und Behörden nutzbar zu machen. Demnach soll das Blockchain-Projekt #Cert4Trust ausgeweitet werden. Im September wurden dabei die ersten mit dieser Technologie gesicherten IHK-Abschlusszeugnisse vergeben. Weitere Blockchain-gesicherte Zeugnisse sollen im nächsten Jahr folgen. Und auch die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz (KI) soll stärker von der Forschung in die konkrete Anwendung kommen. Unter Federführung Bayerns haben die D16-Digitalminister der Länder einen gemeinsamen Vorstoß gegenüber der Bundesregierung unternommen, um KI besser und konkreter für kleine und mittlere Unternehmen nutzbar zu machen. Ein neuer KI-Rat aus hochrangigen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft wird ab dem nächsten Jahr die fachlichen und strategischen Leitlinien für die Arbeit der neuen Bayerischen KI-Agentur erarbeiten und das Netzwerk nach außen repräsentieren. Gerlach erklärte: „Die neuen Technologien müssen dem Anwender dienen und sein Leben konkret verbessern. Ziel muss es deshalb immer sein, den Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung zu stellen.“