Höhere Effizienz und bessere Patientenversorgung / Digitalisierung wird zum Gamechanger im Gesundheitswesen
12. Dezember 2024
- Minister Mehring diskutiert mit den Spitzen der Bayerischen Krankenhausgesellschaft über die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens
- Das Staatsministerium für Digitales unterstützt innovative Leuchtturmprojekte wie „mein-krankenhaus.bayern“
- Mehring: „Wir stehen erst am Anfang einer faszinierenden Entwicklung, die unser Gesundheitssystem effizienter und besser machen wird.“
Das Gesundheitssystem in Bayern und Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die Kliniken leiden unter steigenden Betriebskosten, haben großen Nachholbedarf bei Investitionen und spüren zugleich den zunehmenden Fachkräftemangel. Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung große Chancen für mehr Effizienz und eine bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten. Staatsminister Dr. Fabian Mehring diskutierte mit den Spitzen der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) aktuelle Handlungsfelder bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Dr. Fabian Mehring: „Bayerns Krankenhäuser stehen wegen der Reformpolitik der Ampel vor gewaltigen finanziellen Herausforderungen. Insbesondere die Kliniken im ländlichen Raum – und damit die Versorgungssicherheit der Menschen in Bayerns Regionen – sind existenziell gefährdet. Kluge Digitalisierung kann zum Weg aus dieser Krise beitragen und sollte als Jahrhundertchance für den Gesundheitssektor begriffen werden. Sie erhöht einerseits die Qualität der Behandlung und gleichzeitig die Effizienz im Gesundheitswesen, weil sich Prozesse automatisieren lassen oder Kliniken und ambulante Ärzte besser miteinander vernetzt sind.“
Die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist der Zusammenschluss von etwa 190 Krankenhausträgern mit mehr als 360 Krankenhäusern und insgesamt rund 76.000 Betten in Bayern. Circa 2,6 Millionen Patienten werden jährlich in den BKG-Kliniken stationär behandelt. Hinzu kommen weitere 3 Millionen Menschen, die eine ambulante Versorgung in Anspruch nehmen, sowie rund 1,7 Millionen ambulante Notfallpatienten. Zugleich sind die Einrichtungen mit rund 210.000 Beschäftigten einer der bedeutendsten Arbeitgeber Bayerns.
Um die Versorgung der Patienten zu optimieren, setzt die BKG konsequent auf Digitalisierung und hat sich darum 2023 an der Gründung der Klinik IT Genossenschaft (KIG) mit Sitz in München beteiligt – eine bundesweit einmalige Einrichtung, die als Vorbild für Digital-Kooperationen in der Gesundheitsversorgung gilt. Die KIG setzt flächendeckend Digitalisierungsprojekte um und entwickelt eine gemeinsame Digitalstrategie für die Krankenhäuser. Ein Beispiel dafür ist die Plattform “mein-krankenhaus.bayern“, die ein einheitliches digitales Patientenportal aufbaut. 137 Krankenhäuser beteiligen sich mittlerweile an der Initiative, die im Herbst 2024 an den Start gegangen ist.
Gemeinsam mit dem Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention fördert das Staatsministerium für Digitales zwei KIG-Projekte, die die Vernetzung zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten verbessern sowie eine Eingreiftruppe für Cybernotfälle in den Kliniken aufbauen wollen. Im Juli haben Digitalminister Mehring und Gesundheitsministerin Gerlach den Förderbescheid über 1,4 Millionen Euro an die KIG übergeben. „Diese Projekte zeigen, wie smarte Digitalisierung Prozesse im Gesundheitswesen optimieren kann – um knappe Ressourcen freizusetzen und dadurch Kosten zu sparen sowie die Versorgung der Patienten zu verbessern“, so Mehring. „Gleichzeitig müssen wir gerade bei sensiblen Patientendaten und kritischen Infrastrukturen in den Kliniken größten Wert auf Cybersicherheit legen. Darum sind die beiden KIG-Vorhaben aus meiner Sicht Leuchtturmprojekte, die weit über Bayern hinaus Vorbilder für andere Kliniken werden könnten. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die hier ihre Kräfte zu bündeln und sich gemeinsam auf den Weg in die digitale Zukunft machen.“
Die Förderung für die KIG ist eines von weiteren Vorhaben im Gesundheitsbereich, die das StMD unterstützt. Im Pilotprojekt „Frau.Herz.KI – Gerechte Medizin für Frauen“ wurde zum Beispiel untersucht, wie Künstliche Intelligenz Hinweise auf eine koronare Herzkrankheit bei Frauen geben und so die Ärzte bei der Diagnose unterstützen kann. Im Rahmen von „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“ hat der Krankenhauszweckverband Aschaffenburg-Alzenau ein Bettenbelegungstool entwickelt, das den Prozess der Bettenverwaltung deutlich vereinfacht und so das medizinische Personal spürbar entlastet. Welche Möglichkeiten die Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnet, zeigt auch der bayerische Digitalpreis „B.Digital 2024“, den Mehring Mitte November an Markus C. Müller, Mitgründer und CEO von Nui Care, verliehen hat. Die Pflege-App „Nui“ unterstützt pflegende Angehörige bei der Organisation von Pflegeaufgaben und der Beantragung von Pflegeleistungen. „Die Zukunft ist digital“, betont Mehring. „Wir stehen erst am Anfang einer faszinierenden Entwicklung, die unser Gesundheitssystem effizienter und besser machen wird – zum Wohle der Patienten und der Beschäftigten in den Kliniken. Und zwar sowohl in den Städten als auch auf dem Land.“
Pressemitteilung
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HERAUSGEBER
Bayerisches Staatsministerium für Digitales