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Künstliche Intelligenz trifft Kreative: Digitalminister war Co-Gastgeber des „Berlinale Talk“ von Top:Talente in der Bayerischen Landesvertretung // Minister Mehring: „Brauchen neue Spielregeln für moderne Plattformökonomie“
19. Februar 2025
- Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die kreativen Prozesse in der Filmproduktion zu revolutionieren
- Der KI-Einsatz in der Kreativbranche wirft zugleich Fragen hinsichtlich Regulierung, Fairness und Verantwortung auf
- Mehring: „Risiken im Blick behalten – Chancen nutzen!“
- Bayerns Digitalminister wirbt in Berlin für „Demokratisierung der Kreativität durch KI“
- Mehring fordert Debatte über „neue Spielregeln für eine moderne Plattformökonomie“
 Wie bleiben Kreative relevant, wenn KI ihre Fähigkeiten erweitert, ersetzt oder übernimmt? Diese Frage stand im Mittelpunkt des „T:T-Talks“ während der Berlinale. Veranstaltet vom gemeinnützigen Verein Top: Talente e.V. in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für Digitales, bot die Podiumsdiskussion 250 Besuchern und Besucherinnen in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin Gelegenheit, die Auswirkungen der großen KI-Revolution auf Film- und Fernsehen zu erörtern. Als Co-Gastgeber plädierte Staatsminister Dr. Fabian Mehring dafür, die Chancen von Zukunftstechnologien für die Beschäftigten in der Kreativwirtschaft zu nutzen – und zeitgleich die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Insbesondere forderte der Minister eine Debatte über „neue Spielregeln für eine moderne Plattformökonomie“ und erachtete eine „zeitgemäße Weiterentwicklung des Urheberrechts“ für dringend notwendig. Große Chancen für die Film- und Fernsehbranche sah Mehring in einer durch Zukunftstechnologien ermöglichten „Demokratisierung von Kreativität“.
Durchaus im Blick hatte Bayerns Digitalminister im Dialog mit den 250 Gästen aus der Kreativwirtschaft in der Bayerischen Landesvertretung auch die mit KI für die Branche verbundenen Herausforderungen. Mehring: „Fakt ist: KI wird unsere Art zu arbeiten und leben in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Unabhängig davon, wie wir das je persönlich finden, führt allein schon im internationalen Wettbewerb kein Weg an dieser globalen Entwicklung vorbei. Dabei stellt die große KI-Revolution unserer Zeit die Kreativen vor besondere Herausforderungen. Schließlich werfen neue digitale Möglichkeiten bisher ungekannte Fragen im Hinblick auf geistiges Eigentum auf, weshalb wir das Urheberrecht dringend zeitgemäß weiterentwickeln müssen. Zeitgleich plagen viele kreative Köpfe Existenzängste, weil sie befürchten, von Technik-Tools ersetzt zu werden. Letzteres halte ich für unbegründet, denn: KI und Co. sind ein neues Werkzeug im modernen Werkzeugkoffer der Kreativität. Als solches verstanden wird Künstliche Intelligenz die Arbeit von Dramaturgen, Drehbuchautoren oder Produzenten zwar verändern, aber nicht ersetzen“, ist sich Minister Mehring sicher.
Schließlich, so der Minister, stünden dem auch gewaltige Möglichkeiten gegenüber: „Gerade für ein Land wie unseres, dessen Wohlstand nahezu ausschließlich auf dem Talent seiner schrumpfenden und kontinuierlich alternden Bevölkerung beruht, ist jede Chance auf Automatisierung von Standardtätigkeiten grundsätzlich eine gute Nachricht. Kreative Köpfe in Film-, Fernsehen oder Games-Industrie können so ihre Ressourcen wertvoller investieren und auch mit weniger Mitteln herausragende Werke und Produkte schaffen.“
Wie Minister Mehring in Berlin erläuterte, habe Künstliche Intelligenz das Potenzial, die kreativen Prozesse in der Filmproduktion zu revolutionieren – von der Stoffentwicklung über die Organisation von Dreharbeiten bis hin zur Bildgenerierung in der Postproduktion. Large Language Models und Latent-Diffusion-Modelle für Bild- oder Videogeneratoren könnten die Effizienz in der Produktion steigern, Kosten senken und so die Wettbewerbsfähigkeit der Filmwirtschaft verbessern. „In Summe bedeutet das die Chance, auf eine echte Demokratisierung der Kreativität. Dank moderner Technik kann jede und jeder zum Regisseur werden und die Kraft seiner Ideen auf kostenfreien Plattformen mit großer Reichweite zum Strahlen bringen“, so Mehring.
Mehrings Digitalministerium hat deshalb Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz von KI in der Kreativbranche zu erleichtern: Der bayerische Innovationsbeschleuniger hat das Ziel, die Auswirkungen des AI Acts der EU auf Unternehmen in Bayern bestmöglich abzufedern. Mit der Hightech Agenda hat die Staatsregierung eine europaweit einmalige Investitionsoffensive mit einem starken Schwerpunkt auf KI ins Leben gerufen. „Auch diesen politischen Rahmenbedingungen ist es zu verdanken, dass Bayern beim Thema KI inzwischen eine internationale Spitzenposition einnimmt“, so Mehring. Diese Strategie trage Früchte. Speziell im Medienbereich verwies der Staatsminister etwa auf den bekannten Text-zu-Bild-Generator „Stable Diffusion“, dessen Algorithmus von einer Arbeitsgruppe um Prof. Björn Ommer von der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelt wurde. Mehring: „Künstliche Intelligenz ist die Schlüsseltechnologie schlechthin für unseren Wohlstand von morgen. Natürlich müssen wir die damit verbundenen Risiken im Blick behalten – sollten aber immer auch die großen Chancen in den Vordergrund stellen, die damit verbunden sind“, warb Mehring.
Für „längst überfällig“ hält Mehring indes eine Debatte über neue Spielregeln für eine moderne Plattformökonomie. „Immer mehr Wertschöpfung der Kreativbranche verlagert sich auf digitale Plattformen. Wir müssen fiskalpolitische Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass diese Erlöse nicht gänzlich im Netz globaler Plattformbetreiber hängen bleiben, sondern bei den kreativen Schöpfern der publizierten Werke ankommen“, sagt Mehring.
Pressemitteilung
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HERAUSGEBER
Bayerisches Staatsministerium für Digitales