Gesellschaft
Soziale Teilhabe ist so wichtig wie die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln, Strom und Wasser. Das Gleiche gilt für die digitale Teilhabe. Das in der Krise notwenige „Physical Distancing“ hat uns nicht nur die Bedeutung sozialer Beziehungen deutlich vor Augen geführt, sondern auch die digitalen Wege, um Distanz zu überbrücken. Die Krise hat gezeigt, wie stark das Potential der Digitalisierung für ein besseres gesellschaftliches Miteinander ist: Der Kontakt der Großeltern zu den Enkeln durch Videochats, die Yogastunde über Skype, die virtuelle Schafkopfrunde oder die Telesprechstunde beim Hausarzt. Alle diese Möglichkeiten sollten wir dauerhaft in unser gesellschaftliches Miteinander einbringen; wir sollten in Zukunft immer im Blick haben, wie wir unseren Austausch durch digitale Möglichkeiten bereichern können. Digitale Teilhabe ist daher das Gebot der Stunde. Dies gilt besonders in einem Flächenstaat wie Bayern, wo große Entfernungen zu überbrücken sind.
Unsere Vision ist, die traditionelle bayerische Lebensart, das enge soziale Miteinander um neue digitale Elemente zu ergänzen. Dies bedeutet auch, die Demokratie im digitalen Zeitalter neu zu denken: Dies reicht von der Bürgerkommunikation des Staates über Social Media bis zum volldigitalen Rathaus oder auch der Teilnahme an der Gemeinderatssitzung per Videokonferenz. Sowohl als Digitalministerium als auch als Staatsregierung im Gesamten sollten wir bei der digitalen Kommunikation von Politik und Regierungsarbeit vorangehen und über unsere Arbeit noch mehr als bisher über digitale Kanäle informieren und interessierte Bürger/-innen unmittelbar, beispielsweise über die Abfrage von Meinungsbildern oder über Ideenbörsen einbinden.
Um das große Potential der Digitalisierung für ein gesellschaftliches Miteinander in der digitalen Gesellschaft voll ausschöpfen zu können, müssen wir digitale Teilhabe immer gesamtheitlich sehen. Für eine erschöpfende Teilhabe braucht es nicht nur flächendeckende Infrastrukturen, es braucht auch barrierefreien Zugang zu digitalen Lösungen und die Kenntnisse, damit umzugehen. Während es für blinde Menschen notwendig ist, dass ihr Vorleseprogramm die Homepage „übersetzen“ kann, sind für Ältere Lösungen erforderlich, die der zunehmenden Vereinsamung und sozialen Isolation aufgrund veränderter Lebensumstände mit digitalen Möglichkeiten entgegentreten. Die Menschen mehr mitzunehmen, ob im Beruf, in der Schule, oder auch was ihren Alltag betrifft, wird ganz entscheidend sein, ob uns Digitalisierung im Land für alle gelingt.
Pressemitteilung
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