Judith Gerlach und Dorothee Bär: „Digitale Frauenpower nutzen!“ / Initiative für mehr Frauen in digitalen Berufen
18. Dezember 2018
Rund 490.000 Stellen in so genannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sind in Deutschland unbesetzt. Im Jahr 2018 lag der Anteil der Informatikstudentinnen bei nur 20 Prozent, bei den Auszubildenden für Fachinformatik sogar nur bei 7 Prozent. Die Bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach zieht daraus deutliche Schlüsse: "Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Jedes Jahr geht enorm viel digitale Frauenpower verloren. Mein klares Ziel ist deshalb: Wir wollen schnell, frühzeitig und effizient mehr Frauen in digitale Berufe bringen!" Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung betonte: "Wir wissen genau: Wir haben bei der Digitalisierung kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsdefizit. Das gilt auch für die Steigerung des Anteils von Frauen in digitalen Berufen. Deswegen brauchen wir Initiativen, die weibliche Nachwuchskräfte mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenbringen."
Digitalministerin Gerlach setzt in Bayern auf eine breit angelegte Initiative: "Die Begeisterung für digitale Themen müssen Frauen schon bei Berufswahl und -einstieg besitzen. Hier müssen wir die nötige Vorarbeit leisten: Interesse für digitale Themen frühzeitig wecken, Frauenanteil in der Forschung stärken, Frauen bei Aus- und Weiterbildung für digitale Berufe qualifizieren und digitale Gründerinnen unterstützen." Das soll die Initiative "BayFiD – Bayerns Frauen in Digitalberufen – Fit für den digitalen Wandel" in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Ministerien anstoßen. Die Schirmherrschaft übernimmt der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder.
Als zentralen Baustein von BayFiD entwickelt das Staatsministerium für Digitales ein Talentprogramm für Frauen zwischen 18 und 30 Jahren. Große digitale Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, wie Unternehmen, Institutionen oder Verbände, sollen als Partner pro Jahr 50 Talente bei ihrem Weg in digitale Berufe begleiten, von der Akademikerin bis zur Mechatronikerin. Das Programm soll Mitte 2019 starten und konkrete Einblicke in die Praxis, fachlichen Austausch, Netzwerke und Beratung anbieten. Ziel ist es, gemeinsam mit den Partnern ein attraktives Angebot zu schaffen, das flexibel gestaltet und an die konkreten Bedürfnisse der jungen Frauen angepasst ist. Gerlach: "Bei der rasanten technischen Entwicklung und den zahlreichen Möglichkeiten in der digitalen Welt können wir auf die Fähigkeiten von Frauen nicht verzichten. Junge Frauen müssen sich digitale Berufe zutrauen, sie ergreifen und dort zielstrebig Fuß fassen. Neue Talente sollen von den Erfahrungen anderer profitieren und mögliche Hemmschwellen überwinden." Das Programm soll zusätzlich von „Digitalen Paten“ begleitet werden, die Gesicht des Programms, Türöffner und Botschafter zugleich sind. Erste Digitalpatin wird die Digitalstaatsministerin der Bundesregierung Dorothee Bär sein. Bär: "Ich freue mich, die erste Digitalpatin von BayFiD zu sein. Wir brauchen nicht nur Laptops und Lederhosen, sondern auch Dirndl und Digitalisierung. Ein Programm wie BayFiD, das nah an der Praxis Frauen für digitale Berufe gewinnen will, trifft da den richtigen Nerv. Deswegen unterstütze ich gern als Digitalpatin diese vielversprechende Initiative."
Staatsministerin Gerlach freute sich über die erste prominente Unterstützerin: "Nur mit geballten Kräften können wir in der Digitalisierung etwas bewegen. Deshalb müssen wir gemeinsam Potentiale heben, zusammenhalten und mutig vorangehen.“
Pressemitteilung
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HERAUSGEBER
Bayerisches Staatsministerium für Digitales